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Mehreinnahmen gehen an Familien in Not

Die Kirchensteuereinnahmen aus der Energiepreispauschale aus September 2022 haben im Bistum Hildesheim vielen Menschen aus finanziellen Engpässen geholfen. Und die Hilfe kann weitergehen.

Hildesheim, 11.09.2024.

Nachdem infolge des Überfalls Russlands auf die Ukraine die Energiepreise 2022 stark anstiegen, gerieten vor allem einkommensschwache Familien in Not. Die Caritas im Bistum Hildesheim erhielt zur Unterstützung dieser Menschen aus den Kirchensteuermehreinnahmen des Bistums bisher 800.000 Euro für Einzelfallhilfen und 200.000 Euro für Projekte. Die Bilanz zum Mitteleinsatz der Caritasortsverbände und des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) sieht gut aus.  

„Unsere Beraterinnen und Berater sind sehr dankbar, dass die Kirchen 2022 diese gute Entscheidung gefällt haben“, sagt Dr. Marie Kajewski, Direktorin des Caritasverbandes für die Diözese Hildesheim. „Der Bedarf bleibt leider weiter hoch, etwa 120.000 Euro pro Quartal. Von der Strom- und Gasrechnung, über Lebensmittelpakete bis zu Waschmaschinen, Brillen und Kinderbetten können wir so Menschen helfen, die einfach nicht mehr weiterwissen.“ 

Der Generalvikar des Bistums Hildesheim, Martin Wilk, sagt: „Es gehört zum Kern kirchlichen Handelns, Hilfe zu leisten. Deshalb war es uns ein sehr wichtiges Anliegen, die Kirchensteuermehreinnahmen wirksam an Menschen in Not zurückzugeben, unabhängig von ihrer Religion oder Weltanschauung.“ 

Die Energiepreise sind seit 2022 zwar wieder gesunken. Aber nach Angaben der Verbraucherzentrale kosten Lebensmittel heute immer noch knapp 30 Prozent mehr als vor drei Jahren. Menschen mit geringem Einkommen geben jedoch den Großteil ihres Geldes für Lebensmittel aus und haben oft überdurchschnittliche Energierechnungen durch alte Kühlschränke oder Waschmaschinen. Hier setzen die Stromsparcheck-Projekte an, die ebenfalls mit den Mehreinnahmen etwa in Salzgitter und Hildesheim bezuschusst werden konnten. Dabei gehen Caritas-Helfer:innen in den Wohnungen auf die Suche nach den Energiefressern und geben Hilfestellungen zum Sparen.  

Der zuständige Diözesanwirtschaftsrat hat nun in seiner aktuellen Sitzung beschlossen, dass die Mittel aus den Steuermehreinnahmen für die Hilfen an Menschen in Not auch noch bis Ende 2025 eingesetzt werden können. Außerdem wurde aufgestockt. Insgesamt stehen der Caritas jetzt 1,4 Millionen Euro zur Verfügung. 

Zum Hintergrund: 
Im August 2022 hatten die evangelische und die katholische Kirche beschlossen, die Kirchensteuermehreinnahmen durch die Energiepreispauschale für soziale Zwecke weiterzuleiten. Die Energiepreispauschale wurde als Zuschlag auf das Einkommen gezahlt und erhöhte dadurch auch den Anteil der Kirchensteuer.